Urlaub in Spanien 2022 – Allgemeiner Preisanstieg
Wie das spanische Statistikamt INE am Mittwoch mitteilte, ist der Verbraucherpreisindex in Spanien im Juni auf 10,2 Prozent angestiegen. Das sind 1,5 Prozent mehr als im Mai (8,7 Prozent) und der höchste Stand seit 37 Jahren. Zuletzt lag die Inflationsrate im April 1985 bei ähnlichen Werten.
Die Zahl ist höher als alle Marktprognosen und bringt die Wirtschaft und die Regierung Spaniens in eine schwierige Lage, da die bisherigen Maßnahmen zur Linderung der steigenden Lebenshaltungskosten offenbar keine Auswirkungen auf die Inflation hatten.
Zum Vergleich: In Deutschland hat sich die Inflation im Juni überraschend abgeschwächt. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um 7,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt ebenfalls am Mittwoch mitteilte. Im Mai hatte die Inflationsrate noch 7,9 Prozent betragen.
Analysten in Spanien hatten für Juni im Schnitt nur mit einer Inflationsrate von 8,7 Prozent gerechnet. Auch die spanische Regierung war davon ausgegangen, dass der bisherige Höchstwert von 9,8 Prozent vom März nicht überschritten wird.
Der Anstieg bei Kraftstoffen, Lebensmitteln und alkoholfreien Getränken war wie bisher der Preistreiber der Inflation, wie es im Bericht der INE heißt. Auch der Preisanstieg in Hotels, Cafés und Restaurants, der viel höher ist als im letzten Jahr, hat einen Einfluss auf den Verbraucherindex, so die INE.
Erst am vergangenen Samstag hatte die spanische Regierung bekanntgegeben, das im März 2022 für drei Monate verabschiedete Anti-Krisen-Pakt für weitere drei Monate zu verlängern. Unter anderem soll die Mehrwertsteuer bei Stromrechnungen von 10 Prozent auf fünf Prozent gesenkt werden.
Hotelpreise an der Costa del Sol ziehen an
Auch der Urlaub in Spanien 2022 wird teurer. Spanien-Urlauber merken die steigenden Preise beim Lebensmittelkauf im Supermarkt, in den Bars, Restaurants und in den Hotels. Hinzu kommt, dass in der Sommersaison die Nachfrage steigt und viele Hotels traditionell die Preise erhöhen.
So sind die Hotelpreise an der Costa del Sol laut aktuellen Daten der INE in den ersten fünf Monaten 2022 im Vergleich zu 2019 um 21 Prozent gestiegen. Der Durchschnittspreis für ein Hotelzimmer in der Provinz liegt jetzt bei 111 Euro pro Nacht, im Vor-Pandemiejahr 2019 betrug der Durchschnittspreis im gleichen Zeitraum 90,47 Euro.
Aber auch die Hotels leiden unter den gestiegenen Kraftstoff –und Lebensmittelpreisen: Ein Bericht des Hotelverbands Aehcos weist darauf hin, dass die durchschnittlichen Kosten pro Gast in den Unterkünften seit 2019 um 247,6 Prozent gestiegen sind.
Quellen: Diario SUR, El País, Aehcos.