Spanische Zentralbank warnt davor, dass Lebensmittel noch teurer werden

Die Banco de España hebt ihre Prognose für den Verbraucherpreisindex für Lebensmittel für dieses Jahr um mehr als vier Prozent an.

Lebensmittelpreise in Spanien

Lebensmittelpreise in Spanien

Lebensmittel in Spanien werden im Laufe des Jahres 2023 teurer. Und die Familien werden beim Einkauf mehr Geld ausgeben müssen.

Davor warnt die spanische Zentralbank Banco de España, die sich in ihren in der vergangenen Woche vorgelegten makroökonomischen Prognosen sehr deutlich zu diesem Thema äußert. “Die Lebensmittelpreise haben ihren Höhepunkt noch nicht erreicht”, erklärte Ángel Gavilán, Generaldirektor für Wirtschaft und Statistik der Banco de España.

So wurde die Prognose für die durchschnittliche Lebensmittelinflation im Jahr 2023 von 7,8% im Dezember 2022 auf nunmehr 12,2% nach oben korrigiert.

Darüber hinaus spiegelt der jüngste Anstieg der Lebensmittelpreise die allmähliche Weitergabe der Kostensteigerungen, die die Produzenten in den letzten Quartalen erfahren haben, an die Endverbraucherpreise wider, so Gavilán.

Die Preise für Lebensmittel haben in Spanien im Februar um satte 16,6 Prozent angezogen, obwohl die Regierung die Mehrwertsteuer für bestimmte Grundnahrungsmittel Anfang des Jahres gesenkt hatte.

Preise in den Eisdielen um 20 Prozent teurer

Im Februar verzeichneten viele Lebensmittel den höchsten Anstieg seit langem, darunter Zucker (+53 %), Pizza (+22 %) oder Fleisch (+14 %), berichtet das spanische Portal eldiario.es.

Einen deutlichen Preisanstieg gibt es nach Angaben der spanischen Tageszeitung Diario SUR auch in den Eisdielen: Im Durchschnitt kosten Eisbecher 20 Prozent mehr als im letzten Jahr. “Früher war Speiseeis ein erschwingliches Produkt, heute ist es fast schon ein Luxusartikel”, heißt es vonseiten der Unternehmer.

Wie bei vielen anderen Produkten sind auch bei dem Speiseeis die Produktionskosten und die verschiedenen Rohstoffe, die für die Herstellung verwendet werden, erheblich gestiegen. Angefangen beim Strom, dessen Preis sich verdreifacht hat, bis hin zu den Grundzutaten wie Frischmilch, Eier, Obst und sogar Zucker, der hauptsächlich aus der Ukraine stammt. “Aber selbst bei einer Preiserhöhung können wir nicht alles auf den Endpreis umlegen”, sagen die Unternehmer.

Für das Jahr 2024 rechnet die Bank von Spanien mit einer durchschnittlichen Lebensmittelinflation von 4,6 % gegenüber den im letzten Bericht geschätzten 2,6 % und für 2025 mit 2,9 % gegenüber den zuvor prognostizierten 3,3 %.

Verbraucherorganisation stellt Inflationsrechner zur Verfügung

Die spanische Verbraucherorganisation OCU stellt seit kurzem (in spanischer Sprache) einen Online-Rechner zur Verfügung, mit dem die Verbraucher die Auswirkungen des Inflationsanstiegs auf ihren Haushalt berechnen können.

Dabei handelt es sich um einen allgemeinen Indikator, der sich auf jede Familie unterschiedlich auswirkt, je nachdem, in welcher Provinz sie lebt, wie hoch ihr verfügbares Einkommen ist, wie viele Mitglieder die Familie hat, wie viel Geld sie für den Einkaufskorb ausgibt oder welche Produkte sie im Supermarkt kauft.

Quellen: Onda Cero, El Mundo, Expansion, Diario SUR.

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