Chipiona ist die einzige spanische Gemeinde, die auf einen Tsunami vorbereitet ist

Die neuen Tsunami-Schilder haben in der andalusischen Gemeinde ein gemischtes Echo hervorgerufen.

Tsunamigefahr in Andalusien

Tsunamigefahr in Andalusien

Ein Tsunami könnte in den nächsten 30 Jahren einige Küstengebiete Spaniens betreffen. Davon gehen Fachleute der Sonderorganisation der Vereinten Nationen, UNESCO aus. Das Projekt “Tsunami Ready” soll auf solche Katastrophen vorbereiten.

Im vergangenen Jahr hatten Fachleute bereits über die Möglichkeit eines Tsunamis im Mittelmeer in den kommenden Jahrzehnten gesprochen. “Die Wahrscheinlichkeiten sind sehr hoch und wir müssen darauf vorbereitet sein”, so die Meinung der UNESCO.

Tsunami Ready ist der Name eines von der Europäischen Union finanzierten Programms, mit dem die UNESCO Küstenregionen auf die Ankunft eines Tsunamis vorbereiten möchte. Es wurde 2020 auf der griechischen Insel Kos ins Leben gerufen, die drei Jahre zuvor von dieser Bedrohung betroffen war. Seitdem haben einige Regionen innerhalb Europas Sicherheitspläne entwickelt, um vorbereitet zu sein.

Nur Chipiona ist auf einen Tsunami vorbereitet

Eine einzige Gemeinde in Spanien ist auf einen möglichen Tsunami vorbereitet. Es handelt sich um Chipiona in der Provinz Cádiz, wo in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umwelthydraulik der Universität von Kantabrien mehrere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden.

Tsunamigefahr in Andalusien
Chipiona ist die einzige Gemeinde in Spanien, die “Tsunami Ready” umgesetzt hat.

In den letzten Wochen wurden die Bewohner durch die Aufstellung von “Tsunami- Evakuierungsroute”-Schildern überrascht. Die Schilder haben in der Öffentlichkeit ein gemischtes Echo hervorgerufen. In den sozialen Medien kursieren zahlreiche Witze über das Thema.

Neben den Schildern, die den Weg über eine Evakuierungsrouten im Falle eines Tsunamis anzeigen, gehören zu den weiteren umgesetzten Sicherheitsmaßnahmen die Installation von Sirenen, die Schaffung von Schutzzonen, ein Koordinationsprogramm für Sicherheitskräfte und die Durchführung von Simulationen.

Neben Chipiona haben Kos in Griechenland sowie verschiedene Städte und Gemeinden in Portugal, Italien, Malta, Frankreich und der Türkei die Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt.

Unglück im Jahr 1755

Auch wenn es wie Fiktion klingt, die Gefahr ist real: Chipiona liegt in der Nähe einer aktiven tektonischen Plattenzone. Im Jahr 1755 wurden die Küsten von Cádiz  bis zur südlichen Hälfte Portugals im Jahr 1755 von den riesigen Wellen verwüstet, die durch das große Erdbeben verursacht wurden, das Lissabon zerstörte.

An diesem Tag überflutete eine Welle zwischen zehn und fünfzehn Metern Höhe die Küsten. Allein in der Stadt Cádiz starben 2.200 Menschen.

Das Erdbeben von Lissabon war möglicherweise eines der stärksten, die jemals gemessen wurden, und hätte eine Stärke von 9,5 auf der Richter-Skala gehabt.

Quellen: UNESCO, El Mundo, Diario SUR

HINTERLASSE EINE ANTWORT

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein