Proteste der Landwirte erreichen Málaga: Hafenzugang blockiert und Verkehrsbehinderungen im Zentrum

Rund 200 Traktoren aus dem Guadalhorce-Tal blockieren den Hafen in Málaga Stadt. Die Proteste sollen in den kommenden Tage weitergeführt werden

Proteste der Landwirte in Málaga

Bauernproteste in Málaga

Die Bauernproteste haben am heutigen Dienstag das Zentrum von Málaga erreicht. In den frühen Morgenstunden haben mehrere hundert Traktoren die Zufahrten zum Hafen von Málaga blockiert, vier Tage nachdem die Landwirte das Europäische Parlament aufgesucht haben, um ihre Forderungen zu präsentieren.

Lokalpolizei und Beamte der Policía Nacional haben bereits die Hauptstraßen gesperrt, und die Stadtverwaltung von Málaga empfiehlt, trotz der geöffneten Straße Paseo del Parque, das Stadtzentrum zu meiden.

Die Landwirte kommen aus Gemeinden des Guadalhorce-Tals und haben sich im zentral gelegenen Paseo Antonio Machado versammelt, um den Zugang zum Hafen von Málaga zu blockieren. Diese Aktion führte zu teilweisen Straßensperrungen in beide Richtungen.

Die Proteste verdeutlichen wie in anderen europäischen Ländern das Unbehagen und die Unzufriedenheit mit den Landwirtschaftspolitik aus Brüssel, die die Rentabilität des Agrarsektors gefährden könnten.

Die heutige Mobilisierung findet  – ähnlich wie die Gelbwesten-Proteste in Frankreich – noch ohne das Mitwirken von Gewerkschaften und politischen Parteien statt. Die Koordination erfolgt über soziale Medien, insbesondere WhatsApp, wo verschiedene Gruppen für jeden Bereich der Provinz eingerichtet wurden.

Allerdings hat der spanische Gewerkschaftsbund Unión de Uniones für den 21. Februar alle Bauern landesweit aufgerufen, mit Traktoren vor die Tore des Landwirtschaftsministeriums in Madrid zu ziehen.

In einem Manifest, das von den Landwirten verbreitet wird, werden Ursachen und Forderungen dargelegt, die als notwendig erachtet werden, um der Landwirtschaft in Spanien eine Zukunft zu geben. Der Ärger richtet sich vor allem gegen die Europäische Kommission, da die landwirtschaftlichen Politiken aus Brüssel den Sektor in seiner Rentabilität behindern sollen.

Die Bauern fordert einen Aktionsplan, der Maßnahmen auf EU-Ebene, der spanischen Regierung und der autonomen Gemeinschaften umfasst.

Es wird auch kritisiert, dass Produkte aus Ländern außerhalb der EU eingeführt werden dürfen. Dies sei unlauterer Wettbewerb, da diese Produkte nicht die Anforderungen und sanitären Kontrollen erfüllen müssten, die den spanischen Produzenten auferlegt würden. Ebenso wird das spanische Landwirtschaftsministerium kritisiert, und die “Passivität” der Gewerkschaften und landwirtschaftlichen Vereinigungen wird bedauert.

Zu den Protestrufen gehören Slogans, die die Europäische Union und die Regierung anprangern: “In Europa Sanktionen und nach Marokko Subventionen” oder “Genug mit bürokratischen Hürden”. Nach Angaben einiger Teilnehmer in Málaga sollen die Proteste über mehrere Tage ausgedehnt werden.

Quellen: Diario SUR, Málaga HOY, El País.

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