Das „Pitufo“: Wie ein kleines Brötchen zur Frühstückslegende in Málaga wurde

Nach fast 60 Jahren hat die Bäckerei Mateo Luque geschlossen. Sie ist die Geburtsstätte des berühmten Brötchens der Costa del Sol

Pitufo Málaga
Foto: Guia Repsol.

Pitufo Málaga

Es ist aus keinem Frühstückscafé in Málaga wegzudenken: das „Pitufo“, das kleine Brötchen, das zusammen mit einem „mitad“-Kaffee längst Teil der kulinarischen Identität der Stadt ist.

Wie „mitad“, „nube“ oder „sombra“ für die unterschiedlichen Kaffeestärken ist auch das Pitufo fester Bestandteil der einzigartigen Frühstückssprache der Malagueños.

Vor mehr als 40 Jahren entstand es in der Panadería Mateo Luque, einer traditionsreichen Bäckerei im Zentrum Málagas, die am 31. Mai 2025 nach fast sechs Jahrzehnten Geschichte ihre Türen endgültig schloss.

Ein Bäcker und eine Idee aus den 80ern

Silvestre Luque, Sohn des Gründers, erinnert sich: „Mein Vater sah damals, dass die Kunden oft nur eine halbe Viena (längliches Weißbrötchen) bestellten. Da beschloss er, ein kleineres Brot zu backen.“

Inspiriert vom Zeichentrickhit Los Pitufos (Die Schlümpfe), der in den 1980er-Jahren im Fernsehen lief, gab die Familie dem neuen Brötchen seinen Namen – „Pitufo“.

Der Name blieb, nicht zuletzt dank der Werbung: Leuchtschilder, Lieferwagen und Plakate mit dem blauen Männchen machten das Brötchen in Málaga populär.

Das typische Pitufo-Brötchen wiegt etwa 50 bis 60 Gramm, ist rund 10 Zentimeter lang und 7 Zentimeter breit. Es wurde ursprünglich vollständig von Hand gefertigt, später mithilfe einer Teigformmaschine.

Belegt wird es mit Schinken, Wurst, Käse oder auch Marmelade. Einige Frühstücksbars bieten inzwischen auch exotischere Varianten mit Avocados, Tortilla oder Roastbeef an.

„Früher war alles Handarbeit“, erzählt Silvestre Luque. „Das Brot war kleiner als alles, was es damals gab – und heute kennt es jeder in Málaga.“

Mit der Schließung der Bäckerei Mateo Luque im Mai 2025 geht ein Stück Stadtgeschichte zu Ende. Doch das kleine Brötchen lebt weiter – in Cafeterías, Bars und Frühstückstischen in ganz Málaga.

Quellen: Málaga HOY, Diario SUR

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