Starker Regen in Andalusien
Die von dem Sturmtief (Borrasca) Jana verursachten Niederschläge haben am Wochenende die Provinz Málaga und weite Teile Andalusiens in Atem gehalten.
Besonders betroffen waren das Straßennetz sowie der Pegelstand des Flusses Guadalhorce. Am Samstag, den 8. März, wurden in Tolox in der Sierra de la Nieves bis zu 122 Liter Regen pro Quadratmeter registriert, in Villanueva de la Concepción 86,7 Liter, in Ojén 68,9 Liter und in Santón Pitar in den Montes de Málaga 67 Liter.
Seit dem 5. März hat der andalusische Notfalldienst 112 über 800 wetterbedingte Nortfälle verzeichnet, die meisten davon mit jeweils 225 in der Provinz Málaga sowie in der Provinz Cádiz.
A-397 bei Benahavís gesperrt, Auto in Mijas von Strömung mitgerissen

Besonders betroffen ist die A-397 bei Benahavís, die wohl monatelang gesperrt bleiben wird, nachdem dort ein Hangrutsch die Fahrbahn blockiert hat.
Zudem bleibt die Überwachung von Fluss- und Bachläufen bestehen, insbesondere am Guadalhorce in Alhaurín de la Torre, wo der Zivilschutz die Bevölkerung kontinuierlich über die Lage informiert.
In Cártama wurde der Notfallplan inzwischen aufgehoben, da der Pegel des Flusses gesunken ist.
In Ardales trat der Fluss Turón über die Ufer und zerstörte einen neu eröffneten Zufahrtsweg über eine Brücke.

Die schwerwiegendste Meldung kam aus Marbella, wo eine 70-jährige Frau ins Krankenhaus Costa del Sol gebracht wurde, nachdem sie von einem herabfallenden Ast getroffen worden war.
In Mijas wurde zudem ein Auto im Gebiet Atalaya des Flusses Pasadas von der Strömung mitgerissen. Der Fahrer konnte sich mit Hilfe von Freunden retten und blieb unverletzt.
In Vélez-Málaga rückte am Montag eine Einheit der Feuerwehr aus, um ein Fahrzeug zu sichern, das auf der Straße nach Arenas im Flussbett des Río Seco feststeckte.
Bei Ankunft der Einsatzkräfte befanden sich die Insassen bereits außerhalb des Fahrzeugs. Es gab keine Personenschäden.
Borrasca Jana füllt die Stauseen auf
Die anhaltenden Regenfälle und die dadurch entstehenden Zuflüsse haben die Wasserreserven der Region erheblich gesteigert. Innerhalb von zehn Tagen wurden mehr als 65 Kubikhektometer Wasser gesammelt – genug, um die Stadt Málaga ein Jahr lang zu versorgen.
Die Stauseen sind nun zu 43 Prozent gefüllt und speichern 263 Kubikhektometer Wasser, mehr als doppelt so viel wie zum selben Zeitpunkt im vergangenen Jahr.
Auch der Stausee La Viñuela in der Axarquía, der in den letzten Jahren besonders unter der Dürre gelitten hatte, konnte seine Reserven auf nahezu 49 Kubikhektometer erhöhen.
Die Wasserspeicher des Guadalhorce-Limonero-Systems, die den Großraum Málaga-Stadt versorgen, überschreiten mit 150 Kubikhektometern die kritische Schwelle von 140 Kubikhektometern.
Sollte dieses Niveau über mehrere Monate gehalten werden, könnte Málaga von der höchsten Dürrestufe “schwerwiegend” auf “moderat” herabgestuft werden.
Wie geht es weiter? – Dürrekommission tagt am 20. März
Die andalusische Regierung will zunächst die anhaltenden Regenfälle abwarten, bevor sie eine Neubewertung der Wassersituation vornimmt. Die Dürrekommission wird sich am 20. März treffen, um Maßnahmen für den Sommer zu besprechen.
Laut Fernando Fernández Tapia-Ruano, dem andalusischen Delegierten für Landwirtschaft, Wasser und ländliche Entwicklung, sei die Lage jetzt deutlich besser als im Vorjahr.
Weitere Regenfälle bis zum Ende der Woche angekündigt
Die spanische Wetteragentur Aemet hat die Wetterwarnungen für starken Regen und Gewitter bis zum heutigen Dienstag verlängert. Meteorologen warnen, dass die Regenfälle zwar nicht extrem intensiv, aber dafür anhaltend sein werden.
Auch für den Rest der Woche sind weitere Regenfälle angekündigt, da sich mehrere Tiefdruckgebiete nacheinander über die Region bewegen.
Experten beobachten zudem einen langfristigen Wandel im Niederschlagsmuster Málagas: Während Herbstmonate früher die regenreichsten waren, verlagert sich der Schwerpunkt zunehmend auf den Frühling, insbesondere den März.
Quellen: Junta de Andalucía, Cadena SER, Málaga HOY, Diario SUR, Aemet