Beliebte Dörfer in Andalusien
Der kulturelle und landschaftliche Reichtum ist das Markenzeichen Andalusiens. Der Charme der autonomen Region erstreckt sich von Ost nach West, von Mojácar (Almería) nach Aracena (Huelva), von den schroffen Gebirgszügen der Sierra Nevada bis hin zu den weißen Stränden der Costa de la Luz.
Insofern überrascht es nicht, dass die bekannte Reisezeitschrift National Geographic auf ihrer Liste der 100 Orte, die man im Jahr 2023 unbedingt besuchen muss, zwölf andalusische Gemeinden aufführt, darunter Aracena (Huelva), Casares und Frigiliana (Málaga), Cazorla (Jaén), Guadix (Granada) und Setenil de las Bodegas (Cádiz).
Wir stellen aus jeder andalusischen Provinz ein kleines Dorf vor, das man unbedingt gesehen haben sollte.
Aracena in Huelva
Die Provinz Huelva verfügt über lange, feinsandige Strände sowie über zahlreiche Bergwanderwege.
Eines der beliebtesten Dörfer im Norden der Provinz Huelva ist Aracena, das gerne auch auch als die “Hauptstadt der Berge” bezeichnet wird. Diese Gemeinde mit weniger als 10.000 Einwohnern ist bekannt für ihre malerische Landschaft, einschließlich des Naturparks Sierra de Aracena und Picos de Aroche, der ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturliebhaber ist.
Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Aracena sind die “Grotte der Wunder” (Gruta de las Maravillas), eine der größten Tropfsteinhöhlen Europas, und die maurische Burg mit der Tempelkirche Nuestra Señora de los Dolores aus dem 12.-14. Jahrhundert.
Osuna in Sevilla
In der Provinz Sevilla sticht Osuna als einer der schönsten und monumentalsten Orte hervor. Die 18.000 Einwohner zählende Stadt ist reich an beeindruckenden Barockbauten und Kirchen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Hier kann man einen Spaziergang entlang einer Straße machen, die von der UNESCO zu einer der schönsten Straßen Spaniens erklärt wurde: die Calle San Pedro.
Eine der Hauptattraktionen für Touristen ist, dass die Stadt für einige Tage zum Drehort für die fünfte Staffel der beliebten Serie Game of Thrones wurde. Dies machte die Straßen von Osuna zu einem Ziel für Fans der Serie, und das Museum von Osuna richtete sogar zwei Räume für eine Ausstellung zur Serie ein.
Von Sevilla aus ist Osuna leicht mit dem Zug oder dem Auto erreichen. Ein Tagesausflug lohnt sich auf jeden Fall, um die historische Schönheit und Kultur dieser Stadt zu erkunden.
Setenil de las Bodegas in Cádiz
In der Provinz Cádiz befindet sich eines der originellsten Dörfer Andalusiens: Setenil de las Bodegas. Diese kleine Gemeinde ist Teil der “Route der weißen Dörfer” in den Bergen von Cádiz. Setenil ist für seine in Felsen gebauten Wohnungen bekannt und bietet sich beispielsweise von Ronda aus für einen Tagesausflug an.
Seteníl verfügt auch heute noch über eine von den Mauren im 12. Jahrhundert erbaute Festung, die über der Stadt thront.
Der kleine Ort ist für seine lokale Gastronomie bekannt, insbesondere für seine Tapas, Wein und Schinken.
Rute in Córdoba
Für Liebhaber der Gastronomie ist Rute in der Provinz Córdoba das gastronomische Dorf par excellence. Die Gemeinde ist auch als “Dorf des Anis” bekannt und beherbergt ein Museum, in dem man Ausstellungen über die Ursprünge des Anisbranntweins besuchen können. Darüber hinaus gibt es ein Nougatmuseum, ein Mantecado-Museum und ein Schinkenmuseum.
Rute ist auch in der Weihnachtszeit ein beliebter Ausflugsort. Dann kann man hier Schokoladenfabriken besuchen, die in der Weihnachtszeit einzigartige Ausstellungen bieten.
Frigiliana in Málaga
Eines der schönsten Dörfer in der Provinz Málaga und in ganz Spanien ist die Gemeinde Frigiliana. Am Fuße eines Naturparks und nur wenige Kilometer von Nerja entfernt liegt das kleine weiße Dorf, dessen verwinkelte Gassen die Besucher in ihren Bann ziehen. Von Frigiliana aus hat man auch einen herrlichen Blick auf das Mittelmeer.
Sein Klima, seine Nähe zu Nerja, zu den Stränden der östlichen Costa del Sol und zu den Bergen, seine Geschichte und sein kosmopolitischer Touch machen Frigiliana zu einem beliebten Reiseziel.
Cazorla in Jaén
Die Provinz Jaén sticht in Andalusien insbesondere durch ihre spektakulären Landschaften hervor. Wenn es eine Stadt gibt, die die Herzen aller Besucher erobert hat, dann ist das Cazorla. Der Ort liegt vor den Toren des Naturpark Sierra de Cazorla; von hier aus kann man eines der wichtigsten Naturschutzgebiete Spaniens mit atemberaubenden Panoramablicken entdecken.
Ein Spaziergang durch die historische Altstadt von Cazorla, eine Wanderung entlang der Flüsse der Sierra oder eine kulinarische Entdeckungstour gehören zu den beliebtesten Unternehmungen in dieser Gemeinde.
Guadix in Granada
Guadix ist ein obligatorischer Besuch, wenn man von Granada in Richtung Almería unterwegs ist. Die Kathedrale von Guadix ist eine der originellsten Kathedralen Andalusiens, aber am bekanntesten ist die Gemeinde wegen ihrer “Wohnhöhlen”.
Die weiß getünchten Fassaden und Schornsteine der bewohnten Höhlen, die sich vor allem in der Altstadt konzentrieren, sind weithin sichtbar. Mit ganz unterschiedlicher Ausstattung sind viele von ihnen noch bewohnt, wobei einige der größten sogar als Hotels und eine als Museum für volkstümliche Kunst dienen.
Mojácar in Almería
Mojácar in der Provinz Almería ist bekannt für seine malerische Lage auf einem Hügel mit Blick auf das Mittelmeer und seine weiß getünchten Häuser und engen Gassen in typisch andalusischem Stil.
Die knapp über 20.000 Einwohner zählende Gemeinde besteht aus Mojácar Pueblo und Mojácar Playa und bietet eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten wie Strände, Golfplätze, Wandern und Radfahren.
Im Dorf gibt es auch viele Bars, Restaurants und Geschäfte, die Besuchern eine große Auswahl an gastronomischen Genüssen und Einkaufsmöglichkeiten bieten.
Quellen: Diario de Córdoba, National Geographic.
“Guadix in Granada”
Hierzu möchte ich unbedingt die “Konkurrenz” erwähnen, nämlich Baza. Nicht ganz so groß wie Guadix gibt es dort aber ebenso Wohnhöhlen – in einer davon haben wir 3 Jahre lang gelebt, bevor es uns doch an die Küste gezogen hat.
Vor ca. 500 Jahren hat übrigens ein Jüngling eine Statue aus der Kathedrale von Guadix gestohlen und nach Baza gebracht. Als Ergebnis gibt es jetzt jedes Jahr im September die Cascamoras – ein Spektakel, welches einen Vergleich mit dem Stiertreiben in Pamplona nicht scheuen muss. Ich würde mich freuen, darüber mal einen Bericht zu lesen. Fotos kann ich gern liefern. 🙂
Dankeschön für den tollen Tip! Das werden wir uns bestimmt einmal anschauen.