Gute Wachstumsprognose für Spanien
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wirtschaftsprognosen für das Jahr 2024 aktualisiert und dabei die Wachstumsprognose für Spanien auf 2,9 Prozent angehoben, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu früheren Schätzungen bedeutet.
Damit liegt das prognostizierte Wachstum Spaniens über den Erwartungen der spanischen Regierung, die von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,7 Prozent ausgegangen war.
Das spanische Wirtschaftswachstum wird damit dreimal so hoch sein wie das der Eurozone, die voraussichtlich nur um 0,9 Prozent zulegen wird. Im internationalen Vergleich übertrifft Spanien auch Länder wie die USA, für die der IWF ein Wachstum von 2,8 Prozent vorhersagt.
Für das Jahr 2025 wird erwartet, dass Spanien weiterhin ein überdurchschnittliches Wachstum in der Eurozone aufweist, mit einem Anstieg des BIP um 2,1 Prozent, verglichen mit 1,2 Prozent in der Eurozone. Damit wird das Land seine führende Position in Europa behaupten, auch wenn es hinter Nordamerika (USA und Kanada) zurückbleibt.
Trotz dieser positiven Aussichten gibt es weiterhin Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Arbeitslosigkeit. Der IWF geht davon aus, dass die Arbeitslosenquote in Spanien bis Ende des Jahres bei 11,6 Prozent liegen wird, was zwar einen Rückgang um 0,5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, jedoch immer noch deutlich über dem Durchschnitt der Eurozone liegt, der bei rund 6 Prozent liegt.
Damit bleibt Spanien das Land mit einer der höchsten Arbeitslosenquoten in der Eurozone und unter den entwickelten Volkswirtschaften.
Auch im Hinblick auf die Inflation wird eine positive Entwicklung erwartet. Nach den heftigen Preissteigerungen, insbesondere bei Lebensmitteln und Energie, die die letzten Jahre geprägt haben, soll die Inflationsrate in Spanien von 3,4 Prozent im Jahr 2023 auf 2,8 Prozent im Jahr 2024 sinken.
Bis 2025 wird sogar ein Rückgang auf 1,9 Prozent erwartet, was unter dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegten Zielwert von 2 Prozent liegt. Auch die Inflation in der Eurozone soll bis 2025 auf rund 2 Prozent zurückgehen, womit sich die Preise stabilisieren dürften.
Spanien hebt sich damit erneut von anderen großen europäischen Volkswirtschaften ab, insbesondere von Deutschland, das laut IWF-Prognose im Jahr 2024 gerade mal auf ein Nullwachstum kommt und somit Wachstumsschlusslicht ist.