Attentäter von Algeciras stand im Visier der Polizei

Der 25-jährige Marokkaner hatte am Mittwochabend in der andalusischen Hafenstadt einen Küster getötet und einen Pfarrer verletzt

Attentat in Algeciras

Attentat in Algeciras

Der 25-jährige Yasine Kanjaa, marokkanischer Staatsbürger, hat bei einem islamistisch motivierten Anschlag am Mittwochabend in der andalusischen Hafenstadt Algeciras einen Küster mit einer Machete getötet und einen Pfarrer schwer verletzt.

Berichten zufolge sei der Attentäter zunächst in die Kirche San Isidro eingedrungen und forderte die darin betenden Gläubigen in aggressiver Weise auf, sich dem Islam zuzuwenden. Nachdem er die Kirche zunächst verlassen hatte, kam Yasine Kanjaa etwas später zurück und verletzte den Pfarrer mit einer Machete schwer.

Anschließend sei er in die naheliegende Kirche Iglesia de La Palma gelaufen. Mit der Machete schlug er zunächst auf Heiligenbilder, Kerzen und Kreuze ein. Der Küster stellte den Angreifer zur Rede. Letzterer verfolgte den Messdiener bis auf die zentrale Plaza Alta von Algeciras, wo er ihn mit der Machete brutal tötete. Nach kurzer Flucht in eine Kapelle konnte der Islamist von Polizisten der Ortspolizei der Stadt Algeciras verhaftet werden.

Der Marokkaner war bereits von der Abschiebung bedroht und stand nach Angaben von spanischen Medien unter Beobachtung der Polizei. Die Beamten der Nationalpolizei gehen im Moment davon aus, dass Yassine Kanjaa völlig allein handelte. Offenbar galt der 25-Jahrige in seiner Heimatstadt Tanger als psychisch belastet und sollte in Spanien abgeschoben werden.

Kanjaa war wenige Tage vor seiner Identifizierung durch spanische Beamte im Jahr 2022 nach Algeciras gekommen und hatte keine Aufenthaltsgenehmigung.

Abschiebung wurde nie vollzogen

Laut seiner Polizeiakte wurde ein Ausweisungsverfahren gegen ihn eingeleitet, die Abschiebung wurde indes nie vollzogen. Die südspanische Lokalzeitung Diario SUR berichtet, dass aus polizeilichen Unterlagen hervorgeht, dass Kanjaa nie einen Fuß in eine Abschiebehaftanstalt für Ausländer (CIE) gesetzt hat, die der Abschiebung vorausgeht.

Seit seiner Ankunft in Spanien war der Attentäter der Polizei aufgefallen,weil er sich im Drogen- und Randmilieu bewegte, wie viele der in Algeciras umherziehenden “Sans-Papiers”. Den Ermittlern zufolge gab es keine Anzeichen für eine Radikalisierung oder eine Verbindung mit dem Dschihadismus.

Die spanische Staatsanwaltschaft hat gegen Yassine Kanjaa ein Ermittlungsverfahren wegen Terrorverdachts eingeleitet.

Quellen: El Pais, Diario SUR.

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