Olivenöl aus Riogordo
Die Verbindung von Lukas Hammer und dem Olivenöl beginnt mit einem Sabbatical Jahr. “Meine Frau und ich wollten einfach einmal ein Jahr Auszeit nehmen und mit unserer kleinen Tochter in der Wärme verbringen”, sagt der Schweizer aus Schaffhausen. “Nachdem das Jahr fast vorbei war, haben konnten wir uns immer mehr vorstellen, ganz hier zu leben und hier etwas aufzubauen.” Nach langem Suchen fand die Familie dann ein Haus in den Bergen von Riogordo, in dem sie nun Zimmer vermietet. “Das war auch schon immer ein kleiner Traum von mir, ein Bed and Breakfast zu haben”, sagt Lukas Hammer, der lange Jahre als Marketingdirektor von Luzern Tourismus tätig war.
Inzwischen sind aus dem ursprünglich geplanten einem Jahr vier Jahre geworden, die kleine Tochter Dalia geht inzwischen hier in die Schule, die Familie ist integriert. Das liegt auch an der Zusammenarbeit mit der lokalen Kooperative Agro Olivarera Riogordo, zu der Lukas Hammer wie viele andere Familien des Dorfes seine Oliven zur Verarbeitung bringt. 25 Olivenbäume stehen auf dem Grundstück der Hammers. Da das für eine eigene Produktion nicht reicht, werden die Oliven in der Kooperative abgegeben, dort werden sie gewogen und die Qualität bestimmt. Die Oliven werden dann gemeinsam mit den Oliven der anderen Mitglieder der Kooperative zu Olivenöl weiterverarbeitet und für den Verkauf in Flaschen gefüllt. Am Ende der Saison bekommt jedes Mitglied den Wert seiner Oliven ausgezahlt. “Das schöne ist, dass in der Kooperative viele Familien Mitglieder sind und keine Grosshändler. Das heisst, es ist alles gleichmässig verteilt”, sagt Lukas Hammer.
Dass er selber das Öl in die Schweiz exportiert, war absolut ungeplant. “Wir bieten unseren Gästen das heimische Olivenöl an und alle lieben es.” Nachdem besonders eine Familie das Olivenöl gleich kaufen und an Verwandte weiterverschenken wollte, hat Lukas Hammer das Olivenöl mit Zusatzgepäck in die Schweiz mitgenommen und die Familie dort beliefert.
Als dann immer mehr Anfragen kamen, entschlossen sich die Hammers, das Olivenölgeschäft auszuweiten und haben alle nötigen Export -und Importgenehmigungen eingeholt sowie Transportunternehmen gesucht.
Lukas Hammer kauf die Flaschen auf eigenes Risiko von der Kooperative ein und verkauft sie dann in der Schweiz ab. Dazu wird das Öl von einem Lastwagen in Riogordo abgeholt und in die Schweiz transportiert. Hammer fliegt hinterher, mietet sich einen Wagen und verkauft dort direkt aus dem Auto heraus. Die Termine werden vorher auf der Facebook-Seite bekannt gegeben. In letzter Zeit sind auch immer mehr Firmen zu Kunden geworden. “Da heisst es dann, morgen kommt der Lukas mit dem guten Öl. Die Leute in der Schweiz fragen natürlich auch nach der Qualität und der Analyse. Ich sage dann, dass ich ein ein gutes ehrliches andalusisches Olivenöl mitbringe. Es läuft einfach alles gut, weil die Leute nicht anonym kaufen, sondern mich kennen und mit vertrauen. Und ich vertraue der Kooperative aus unserem Dorf.”
Und kann er sich vorstellen, sein eigenes Olivenöl unter eigener Marke zu vermarkten? “Nein, das wollten wir nicht”, sagt Lukas Hammer. “Wir fühlen uns hier so wohl und wollten dem Dorf etwas zurückgeben, indem wir das Olivenöl der Kooperative in der Schweiz verkaufen. Wir fühlen uns hier extrem aufgenommen.”
Lukas Hammer arbeitet mit der Agro Olivarerea in Riogordo zusammen. Das Virgen Extra Olivenöl, das dort entsteht, heisst Borbollón, benannt nach einer Quelle in Riogordo. Es besteht zu 80% aus der Olivenart Verdial. Die restlichen 20% sind zusammengesetzt aus den Olivenarten Hojiblanca, Manzanilla und Picual.
Kontakt: www.soguet.eu