Real Zaragoza – FC Málaga 1:1
Der FC Málaga war am vergangenen Samstagabend knapp davor, einen heroischen Triumph bei Real Zaragoza zu feiern. Trotz Unterzahl ab der 13. Minute ging das Team von Pepe Mel in Führung und musste erst kurz vor dem Schlusspfiff den Ausgleich hinnehmen. Eine Leistung, auf die sich sicherlich aufbauen lässt, auch wenn der Punkt den Tabellenletzten momentan nicht weiter bringt.
Trainer Pepe Mel probierte es gegen Zaragoza mit einer komplett neuen Elf. Aufgrund des verletzten N’Diaye standen erstmals in dieser Saison die zwei ‘Malagueños’ Luis Muñoz und Alberto Escassi im zentralen Mittelfeld nebeneinander. Vor ihnen agierte Aleix Febas auf der 10 hinter der einzigen Spitze, die dieses Mal überraschenderweise nicht Rubén Castro sondern Fran Sol hieß.
Auch in der Abwehr gab es auf der Position des Rechtsverteidigers eine Überraschung. Dort stand weder Juanfran noch Ramalho, sondern Unai Bustinza. Das Innenverteidigerduo mit Juande und Esteban Burgos war hingegen das Erwartete. Auf der linken Abwehrseite bekam Javi Jiménez eine neue Chance.
Die Partie war gerade einmal 13 Minuten alt, als sich der FC Málaga im Stadion La Romareda mal wieder selbst schwächte. Die Rote Karte für Javi Jiménez war allerdings höchst fragwürdig. Málagas Linksverteidiger ging zwar mit gestreckten Beinen zum Ball, zum einen aber von der Seite und zum anderen traf er das Leder deutlich (und erst danach seinen Gegenspieler).
Wieder einmal waren die Andalusier also dazu verdammt, gegen den Strom zu schwimmen. Das Spiel entwickelte sich im Anschluss an den Platzverweis natürlich deutlich zu Gunsten der Hausherren, die sich erste Chancen erspielten.
In der 27. Minute hatte allerdings Málagas Kapitän Luis Muñoz die Führung auf dem Fuß, doch Zaragozas Keeper Ratón lenkte den Weitschuss über die Latte. Im Gegenzug hätten dann die Gastgeber fast das 1:0 erzielt, doch Torwart Rubén Yáñez parierte aus elf Metern gegen Bermejo mit einem sensationellen Reflex.
In der 38. Minute bot sich die nächste Riesenchance für Zaragoza, aber Teufelskerl Yáñez lenkte den Kopfball von Giuliano Simeone gerade noch an den Pfosten. Der Sohn von Atlético Madrid-Trainer Diego Simeone hatte drei Minuten später erneut eine gute Einschussmöglichkeit, doch der Argentinier mit spanischem Pass verzog aus halblinker Position.
Málaga zeigt großes Kämpferherz
Wenn man dem FC Málaga eines zu Gute halten muss, dann dass sie in dieser schwierigen Situation alles reinwarfen. Die Mannschaft kämpft seit Wochen nicht nur gegen die jeweiligen Spieltags-Gegner, sondern zudem gegen die eigene, inzwischen konstante Unsicherheit und das damit verbundene mangelnde Selbstvertrauen.
Mit zehn Mann bissen die Andalusier auch im zweiten Durchgang tapfer auf die Zähne. Hinten stand man gut und vorne war ab und an auch ein Entlastungsangriff dabei. Zaragoza kam natürlich trotzdem zu seinen Chancen, wie durch Simeone nach einer Ecke, doch wieder fand er seinen Meister im glänzend reagierenden Yáñez (63. Minute).
In der 74. Minute war nach einem Freistoß von Bermeja allerdings auch Málagas Schlussmann geschlagen, doch die Latte rettete diese Mal die Gäste von der Costa del Sol vor einem Rückstand. Nur eine Minute später durfte sich Yáñez erneut auszeichnen, als er einen Kopfball aus fünf Metern über die Latte lenkte.
Wechsel mit Wirkung
Pepe Mel setzte im Anschluss auf einen Dreierwechsel. Für Luis Muñoz, Aleix Febas und Hervías kamen Ramalho, Jozabed und Haitam. Und Letztgenannter war am Sonntagabend von der Muse geküsst. Mit seinem ersten Ballkontakt zog der junge Marokkaner in den Strafraum ein und schlenzte mit dem linken Schlappen geschickt per Aufsetzer ins lange Eck ein: Die überraschende Führung für den FC Málaga in der 79. Minute.
Doch es sollte trotz großem Kampf nicht zum Sieg reichen für die Gäste von der Costa del Sol. Zaragoza warf in den Schlussminuten alles nach vorne und kam nach einer Ecke durch Simeone tatsächlich noch zum Ausgleich (88. Minute).
Für mehr reichte es für das Team aus Aragonien allerdings nicht. Der gebeutelte FC Málaga hätte hingegen aufgrund seiner aufopferungsvollen Leistung durchaus einen Sieg verdient gehabt, auch wenn die Spielstatistik selbstredend deutlich für Zaragoza sprach. Die Leistung der Andalusier lässt zumindest auf mehr hoffen.
Samstag Pflichtsieg gegen Ponferradina
Am kommenden Samstag muss der FC Málaga nun ohne wenn und aber einen Pflichtsieg einfahren, sonst muss man sich ernsthafte Gedanken um einen Abstieg in die dritte Liga machen. Anstoß im Stadion La Rosaleda ist um 16:15 Uhr. Tickets gibt es am Spieltag an den Stadionkassen sowie vorab auf der Webseite des Vereins. Im Fernsehen überträgt LaLiga SmartBank TV.
