Churros – heiß und fettig, aber lecker

In Málaga und an der Costa del Sol ist die Tradition der heißen Kringel sehr bekannt.

Churros in Málaga

Frühstück der anderen Art

Was dem Deutschen sein Streuselkuchen mit Kaffee, das sind für den Spanier Churros und Schokolade. Dabei handelt es sich um ein Fettgebäck, das aus Brandteig hergestellt wird und entweder als kleine Kringel oder in Stangen serviert wird. Gerade auch in Málaga und Umgebung ist die Tradition der Churros recht groß.

Am liebsten werden sie zum Frühstück verzehrt, aber auch auf dem Nachhauseweg hält man gerne in einer sogenannten Churrería an, um sich noch ein oder zwei Churros einzuverleiben. Wer sie wie ein Spanier essen möchte, der bestellt sich eine heiße Schokolade dazu. Diese hat jedoch wenig mit dem Kakao zu tun, wie wir ihn aus Deutschland kennen. Hierzulande ist sie sehr dickflüssig und erinnert eher an eine Puddingsuppe. Darin werden die heißen, fettigen Stangen getunkt. Nicht gerade figurfreundlich, doch jeder der es einmal ausprobiert hat, wird sich bald wieder danach sehnen.

Alteingesessene Churrerias in Málaga

In Málaga gibt es alteingesessene Churrerías, wie beispielsweise die Casa Aranda, die seit 1932 im Zentrum der Stadt ihre berühmten Churros anbietet. Wer einmal hier sitzen möchte, sollte früh erscheinen oder sich auf eine Wartezeit einstellen, denn diese Churrería ist sehr beliebt. Ganz geduldig stellen sich hier auch die Malagueños in die Warteschlange um einen Tisch an, und das soll was heißen!

Churros in Málaga

Sehr interessante Aspekte über den Churro kann man übrigens auch auf der Internetseite von Casa Aranda lernen. So haben Studien ergeben, dass eine Portion Churros mit entweder Milchkaffe oder Schokolade ein perfektes Frühstück ergeben, das mit einem Energiegehalt von 442 Kilokalorien ausreichend Kraft für den Vormittag spendet.

Da Churros meist in pflanzlichem Öl und im besten Fall in Olivenöl ausgebacken werden, liefern sie zudem auch noch wichtige Fettsäuren. Zusammen mit einem milchhaltigen Getränk, werden dem Körper auch wichtige Eiweiße geliefert. Genügend Gründe also, sich die Churros so richtig schmecken zu lassen.

Wer keine heiße Schokolade mag und lieber einen Kaffee bestellen möchte, dem sei erklärt, dass es in Málaga. neun verschiedene Arten gibt einen Kaffee zu bestellen, je nach Kaffee- und Milchgehalt. Eine Geschichte erzählt, dass diese neun Kaffeetypen im Cafe Central (das inzwischen geschlossen ist) mitten im Zentrum von Málaga erfunden wurden. In der Nachkriegszeit war Kaffee ein teures Gut, das sich nicht jeder leisten konnte. So fingen die Kunden an, dem Kellner mit dem Finger zu zeigen, wie viel Kaffee sie im Glas haben möchte, denn im Málaga trinkt man üblicherweise den Kaffee im Glas.

Das war jedoch nicht sehr präzise und so machte sich der Besitzer des Cafes, José Prado Crespo daran, auf einem Plakat die verschiedenen Bestellweisen festzuhalten. So entstanden also: Nube (dt. Wolke), Sombra (dt. Schatten), Corto (dt. Kurzer), Entrecorto (dt. großer Kurzer), Mitad (dt. Hälfte), Solo Corto (dt. Espresso), Semilargo (dt. starker Kaffee), Largo (sehr starker Kaffee) und Solo (volles Glas starker Kaffee).

Das Cafe Central war zu dieser Zeit ein Treffpunkt nicht nur für Malagueños, sondern auch für die aus der Provinz Angereisten, die kamen, um beispielsweise Behördengänge zu erledigen. So kam es, dass sich diese speziellen Bestellweisen schnell in der gesamten Provinz Málaga ausbreiteten. Heute kann man in eigentlich jedem Cafe und jeder Bar seinen Kaffee auf diese Art bestellen.

Doch Vorsicht: Außerhalb der Provinz gilt dies nicht mehr. Sollte man vielleicht einen Ausflug nach Sevilla oder Granada planen, braucht man es gar nicht erst versuchen, einen Mitad oder eine Nube zu bestellen. Die Kellner werden Sie verständnislos anschauen. Mehr Information und das Plakat der Kaffeetypen des Cafe Central findet man auch im Internet.

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