Ferienwohnungen in Marbella und Málaga
Der Wohnungsmarkt an der Costa del Sol gerät zunehmend unter Druck – nicht zuletzt durch den boomenden Tourismus.
Das ist eine der Schlussfolgerungen aus einem aktuellen Bericht der spanischen Zentralbank Banco de España.
Der Bericht weist auf gravierende Auswirkungen des Ferienwohnungsbooms in Regionen wie Marbella und Málaga-Stadt hin. Die hohe Zahl an Ferienwohnungen in diesen Städten verschärft die Wohnungsnot und erschwert Einheimischen den Zugang zu dauerhaftem Wohnraum.
Laut Daten aus dem Jahr 2023 entfielen in Marbella bereits über 60 Prozent aller Mietwohnungen auf touristische Nutzung.
Auch in Málaga-Stadt erreicht der Anteil in den Vororten über 50 Prozent, während im historischen Zentrum rund 20 Prozent der Mietobjekte als Ferienunterkünfte genutzt werden.
Die Auswirkungen auf den regulären Mietmarkt sind spürbar: Gerade in beliebten Stadtteilen verschärft sich die Wohnungsnot, und viele Familien finden kaum noch bezahlbaren Wohnraum. Die Situation ist besonders brisant für junge Menschen und Geringverdiener, so der Bericht.
Städte reagieren zögerlich
Auf kommunaler Ebene gibt es bislang nur zaghafte Gegenmaßnahmen. Marbella kündigte im Februar 2025 die Einführung eines offiziellen Registers für Ferienwohnungen an. Eine Begrenzung der Gesamtzahl touristischer Vermietungen ist jedoch vorerst nicht vorgesehen.
In Málaga-Stadt gibt es seit Januar eine neue städtische Verordnung, die die Unterhaltung neuer Ferienwohnungen in 43 Stadtvierteln untersagt.
Diese Maßnahme betrifft unter anderem das historische Zentrum, El Ejido, La Merced, La Malagueta und El Palo. In den verbleibenden Vierteln dürfen Ferienwohnungen nur unterhalten werden, wenn sie über einen unabhängigen Zugang und über separate Versorgungseinrichtungen verfügen.
In den vergangenen Monaten kam es in Málaga und ganz Spanien immer wieder zu Protestkundgebungen gegen die Verdrängung durch Tourismus.
Ausländische Käufe verschärfen die Lage
Ein weiterer Aspekt, den die spanische Zentralbank hervorhebt, ist die starke Nachfrage durch ausländische Immobilienkäufer. Im Jahr 2024 entfielen auf den Balearen über 25 Prozent aller Immobilienkäufe auf nicht in Spanien ansässige Ausländer.
Auch in der Comunidad Valenciana, auf den Kanarischen Inseln, in Murcia und Andalusien lagen die Anteile deutlich über dem Landesdurchschnitt von etwa 8 Prozent.
Diese Entwicklung treibt die Immobilienpreise zusätzlich in die Höhe und reduziert das verfügbare Angebot für ortsansässige Käufer, so der Bericht der Banco de
Quellen: Malaga Hoy, Opinión de Málaga, Idealista, Cadena Ser, El País.