Covid-Aktuell: Zahlen in der Provinz Málaga steigen weiter an

Der andalusische Gesundheitsminister Jesús Aguirre stell Ausgangssperre für die gesamte Region in Aussicht. Sánchez will Lockdown unbedingt vermeiden.

Covid-Aktuell: Zahlen in der Provinz Málaga steigen weiter an
Die Maskenpflicht gilt ab heute in ganz Andalusien auch im Restaurant oder an der Bar, wenn gerade nicht gegessen oder getrunken wird.

368 Positivgetestete binnen Tagesfrist am Freitag

Die Zahl der Positivgetesteten steigt in der Provinz Málaga weiter leicht an. Am Mittwoch wurden binnen Tagesfrist 205 Neuinfektionen gemeldet, am Donnerstag waren es 306 und am heutigen Freitag 368. Die Zahlen basieren auf den Ergebnissen, die durch PCR-Tests oder Antigen-Schnelltests erzielt wurden. Der Durchschnittswert für die genannten drei Tage liegt damit bei 293, also wieder deutlich über der Marke von 200 wie vor 14 Tagen, aber eben auch noch deutlich unter dem Durchschnittswert von 500, der Anfang September gemessen wurde.

Gestiegen ist zudem die Anzahl der an Covid-19 erkrankten Personen, die stationär in den Krankenhäusern behandelt werden. Stand heute sind das in der Provinz Málaga 218 Personen. Davon werden 29 intensivmedizinisch behandelt. Am Dienstag lagen diese Zahlen noch bei 172 beziehungsweise 29. Zu den Hochzeiten der Pandemie Im Frühjahr waren diese Werte indes etwa doppelt so hoch.

Ebenfalls nach oben zeigt die Kurve bei der 14-Tage-Inzidenz, die in der Provinz Málaga heute bei 176 liegt. In den Gemeinden der Provinz sind die Werte für die 14-Tage-Inzidenz (Stand 22.10.) nach wie vor sehr unterschiedlich, allerdings bei steigender Tendenz: Marbella (245), Alhaurin El Grande (198), Coín (194), Málaga Capital (157), Vélez Málaga mit Torre del Mar (153), Fuengirola (140), Ronda (139), Estepona (133), Mijas (123), Torrox (104), Torremolinos (63) und Nerja (62).

Ausgangssperre droht

In Andalusien wurden heute 3.503 Neuinfektionen gemeldet. Am schlimmsten betroffen sind nach wie vor die Provinzen Sevilla (864), Granada (703) und Jaén (531). Auch die 14-Tage-Inzidenz ist in Andalusien weiter gestiegen und liegt nun bei 335 Positivgetesteten auf 100.000 Einwohner. Geordnet nach Provinzen ist liegt Granada mit einer 14-Tage-Inzidenz von 724 ganz vorn. Danach folgen Jaén (532), Sevilla (400), Córdoba (391), Huelva (209), Almería (188), Málaga (176) und Cádiz (166).

Bedingt durch die zuletzt stetig steigenden Infektionszahlen kündigte der andalusische Gesundheitsminister Jesús Aguirre heute an, dass eine Ausgangssperre für die gesamte Region unvermeidlich ist, wenn die Krankenhausinzidenz weiter anzieht. Hierbei will das Ministerium aber differenziert vorgehen und je nach Lagen in den betreffenden Provinzen entscheiden. Am gestrigen Donnerstag wurden bereits verschiedene neue Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verabschiedet. Lesen Sie dazu auch diesen Bericht.

Gesundheitsministerium passt Kriterien an

Um eine zuverlässigere Grundlage für die Entscheidung über künftige Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu erlangen, will das spanischen Gesundheitsministerium künftig vor allem bei der Betrachtung der allgemeinen 14-Tage-Inzidenz differenzierter vorgehen. Gemessen wird jetzt auch, in welchen Altersklassen diese besonders hoch. Ist diese bei jungen Menschen hoch und bei älteren Menschen niedrig, ist die Wahrscheinlichkeit einer deutlich höheren Belastung der Krankenhäuser in der nahen Zukunft um einiges niedriger, als im umgekehrten Fall. Die 14-Tage-Inzidenz bezeichnet die durchschnittliche Anzahl der Menschen pro 100.000 Einwohner, die in den vergangenen 14 Tagen mittels PCR-Test oder Antigen-Schnelltest positiv auf das Corona-Virus getestet wurden.

Der Grund für diese Differenzierung ist der Tatbestand, dass zwar aktuell deutlich mehr Menschen positiv auf Covid-19 getestet werden als noch im Frühjahr, während die Inzidenz in den Krankenhäusern jetzt aber deutlich niedriger ist. Das wird zum einen damit begründet, dass in den vergangenen Monaten verhältnismäßig mehr jüngere Menschen positiv getestet wurden, und diese dann in der Regel keine stationäre Behandlung benötigen. Darüber hinaus kritisieren Wissenschaftler schon seit geraumer Zeit, dass insbesondere der Polymerase-Kettenreaktion-Test (PCR) viel zu empfindlich sei. Mit anderen Worten: Der PCR-Test kann auch anschlagen, wenn die Testperson eine verschwindend geringe Menge an Corona-Viren im Rachen hat und somit nicht wirklich infiziert ist. Das ist möglicherweise auch eine Erklärung für die hohe Zahl an asymptomatischen Fälle in den vergangenen Monaten.

Fazit: die 14-Tage-Inzidenz gilt nach wie vor als wichtiger Frühindikator für die künftige Belastung der Krankenhäuser und ihrer Intensivstationen. Allerdings will man im spanischen Gesundheitsministerium auch keine übereiligen Schlüsse aus einer Inzidenz ziehen, ohne diese differenziert zu betrachten. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez sagte heute gegenüber der Presse, dass man einen Lockdown inklusive Hausarrest, wie im Frühjahr, in Spanien unbedingt vermeiden möchte. Insofern wäre hier eine nächtliche Ausgangssperre das kleinere Übel.

In ganz Spanien wurden heute fast 20.000 Neuinfektionen gezählt; die 14-Tage-Inzidenz liegt landesweit nun bei 361 Positivgetesteten je 100.000 Einwohner.

Quellen: diariosur.es, malagahoy.es, elpais.es, elmundo.es

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