Erdbebengefahr an der Costa del Sol
In den vergangenen Wochen hat in der Provinz Málaga mehrfach die Erde leicht gebebt. Rund um das Guadalhorce-Tal – in Gemeinden wie Cártama, Álora, Almogía und Valle de Abdalajís – wurden mehrere kleinere Erschütterungen registriert.
Das stärkste Beben erreichte nach Angaben des spanischen Geografischen Instituts (IGN) eine Stärke von 3,2 auf der Richterskala.
Auch zuvor hatte es rund um Málaga immer wieder kleinere Erdstöße gegeben. Alle blieben harmlos, es gab keine Schäden oder Verletzte. Dennoch zeigen die häufigen Meldungen: Die Costa del Sol liegt in einer Region, in der Erdbeben durchaus zum Alltag gehören – wenn auch meist im kaum spürbaren Bereich.
Zwischen Afrika und Europa
Der Grund dafür ist die geografische Lage: Südspanien befindet sich in der Übergangszone zwischen der afrikanischen und der eurasischen Erdplatte.
Diese schieben sich langsam aufeinander zu und setzen dabei immer wieder Spannungen frei, die sich in Form von Erdbeben entladen. Die meisten davon sind so schwach, dass sie nur von Messgeräten erfasst werden – doch gelegentlich wackeln auch Möbel oder es klirrt im Schrank.
Besonders bemerkbar macht sich dies, wenn stärkere Beben in Nordafrika auftreten. So geschehen etwa im Februar dieses Jahres: Damals erschütterte ein Erdbeben der Stärke 4,9 die Region um Ksar el Kebir in Marokko – und war auch an der Costa del Sol deutlich zu spüren, unter anderem in Estepona, Fuengirola und Málaga.
Zwar kam es auch hier zu keinen Schäden, aber viele Menschen wurden mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen.

Frühwarnsysteme und Vorsorge
Die jüngsten Beben in der Provinz Málaga lagen alle unter der kritischen Marke von 4,0 – bei dieser Stärke ist laut Experten in der Regel nicht mit Schäden zu rechnen. Trotzdem erinnern sie daran, das Thema Erdbeben nicht zu unterschätzen.
Andalusien mit der Costa del Sol verfügt mit dem Plan de Emergencia ante el Riesgo Sísmico en Andalucía über ein regionales Notfallkonzept.
Zudem wurde ein ES-Alert-System eingeführt, das Bevölkerungsschutzwarnungen wie Erdbeben oder Unwetter direkt aufs Handy überträgt. Auch in Málaga ist dieses System bereits aktiv.
Auf dem Webportal des IGN können aktuelle seismische Aktivitäten in Andalusien und Spanien sowie den Nachbarregionen in Echtzeit verfolgt werden: Erdbebenkarte Spanien – IGN
Quellen: IGN, VolcanoDiscovery.com, Junta de Andalucía, Diputación de Málaga