Andalusien richtet Krisenkabinett ein, um auf Tiefstände in Stauseen zu reagieren

Der Stausee La Viñuela in der Axarquía steht mit knapp über 10 Prozent Auslastung kurz vor seinen historischen Tiefstand vom Oktober 2008.

Wasserknappheit in Málaga
In einigen Stauseen der Provinz Málaga und Andalusien ist die Situation dramatisch. Foto: Policia Andalucía.

Wasserreserven in Andalusien

Die andalusische Regierung hat ein Krisenkabinett eingerichtet, das den Stand der Wasserreserven in der Region beobachten und kurz- und mittelfristige Lösungen für die Wasserknappheit erarbeiten soll.

Die Arbeitsgruppe mit dem Namen Dürre-Überwachungsausschuss (Comisión de Seguimiento de la Sequía) ist direkt dem andalusischen Ministerpräsidenten Juan Manuel Moreno unterstellt. Zu den Mitgliedern gehören unter anderem die andalusischen Minister für Nachhaltigkeit, Landwirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Industrie.

In einigen Gebieten Andalusiens hat es in diesem Jahr so wenig geregnet wie nie zuvor, und die Wassermenge in den Stauseen ist sehr gering. Es bestehe die Gefahr, dass die Versorgung der Haushalte in einigen Gebieten nicht mehr gewährleistet werden kann und kein Wasser mehr für die Bewässerung vorhanden ist, so das Krisenkabinett.

Eines der am stärksten betroffenen Gebiete ist die Axarquía, deren Hauptwasserlieferant, der Stausee La Viñuela mit 17,62 Hektometern derzeit nur noch zu 10,7 Prozent ausgelastet ist. Im Jahr 2008, dem Jahr des historischen Wasser-Tiefstands, waren 9,2 Prozent ausgelastet.

Stausee La Viñuela am meisten betroffen

Wenn nicht in letzter Minute ein Wunder in Form von reichlich Regen in den kommenden Wochen geschieht, deutet alles darauf hin, dass die Axarquía in diesem Jahr einen neuen Tiefstand-Rekord erreicht.

Wegen des kritischen Wasserniveaus in La Viñuela hatten die drei Gemeinden Rincón de la Victoria, Algarrobo und Vélez-Málaga bereits am 1. August die Duschen am Strand abgestellt.

Der Stausee, der 180.000 Einwohner in 14 Gemeinden mit Wasser versorgt, ist daher kurz davor, zu einem “toten Stausee” erklärt zu werden. Eine Bezeichnung, die normalerweise verwendet wird, wenn es nicht mehr möglich ist, weiterhin Wasser aus dem Stausee zu entnehmen, weil am Boden nur noch Schlamm übrig ist.

Dieses Szenario ist noch nicht eingetreten, wie nach Angaben von lokalen Medien einige Quellen aus dem andalusischen Landwirtschaftsministerium berichten.

Die kritische Situation der Hauptwasserreserven an der östlichen Costa del Sol wird die andalusische Regierung dazu zwingen, das Bewässerungsbudget für das nächste hydrologische Jahr stark einzuschränken, was dem florierenden subtropischen Sektor mit Avocados und Mangos schaden wird.

Avocados sind die am stärksten bedrohten Kulturen, da sie einen höheren Wasserbedarf haben.

Quellen: Junta de Andalucia, Diario SUR, Opinion de Málaga.

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