In Spanien müssen Tabakfirmen jetzt für weggeworfene Zigaretten zahlen

Eine neue Vorschrift sieht vor, dass die Unternehmen auch über die richtige Entsorgung von Zigarettenkippen aufklären müssen

Zigarettenkippen in Spanien

Neue Vorschrift für Zigarettenkippen in Spanien

In Spanien ist am 6. Januar eine neue Umweltvorschrift in Kraft getreten. Diese sieht vor, dass die Tabakunternehmen für die Beseitigung unsachgemäß entsorgter – sprich weggeworfener – Kippen auf Spaniens Straßen und im öffentlichen Bereich aufkommen müssen, das heißt, auf Straßen, Parks und Stränden.

Zwar müssen Raucher in vielen spanischen Städten ein Bußgeld zahlen, wenn sie dabei erwischt werden, ihre Kippen wegzuwerfen. Die Straßen bleiben aber schmutzig. Deshalb sollen jetzt diejenigen zahlen, die am Anfang der Verschmutzungskette stehen – die Tabakindustrie.

Die neue Vorschrift ist Teil eines im vergangenen Jahr verabschiedeten spanischen Gesetzes zum Verbot von Einwegplastik wie Besteck und Strohhalmen, mit dem eine Richtlinie der Europäischen Union umgesetzt werden soll.

Darin wird festgelegt, dass die Tabakhersteller nicht nur für die Straßenreinigung dieser Abfälle verantwortlich sind, sondern auch über die richtige Entsorgung von Zigarettenstummeln aufklären.

Zigarettenstummel gehören zu den schlimmsten Umweltsünden und brauchen bis zu zehn Jahre, um sich zu zersetzen. Dabei werden Stoffe wie Arsen und Blei freigesetzt. Die am Strand hinterlassenen Zigarettenüberreste sind laut Umweltforschern ebenfalls die häufigste Form der Meeresverschmutzung, mehr noch als Plastiktüten und -flaschen.

Die Verordnung ist zwar am Freitag in Kraft getreten, aber es ist noch nicht klar, wie sie umgesetzt wird und ob die Kosten an die Verbraucher weitergegeben werden.

Einem Bericht der katalanischen Stiftung Rezero zufolge zahlen die lokalen Behörden in Katalonien jährlich zwischen 12 und 21 Euro pro Einwohner für die Beseitigung von Zigaretten auf den Straßen, wobei die Sätze in den Küstengebieten höher sind.

Das Dokument bezeichnet den Zigarettenmüll als den am häufigsten vorkommenden Müll an den Stränden des westlichen Mittelmeers und fügt hinzu, dass die bestehenden Maßnahmen zur Reduzierung dieses Mülls, wie Sensibilisierungskampagnen und tragbare Aschenbecher an den Stränden, nicht ausreichend waren.

Rauchfreie Strände in Málaga
Der Strand La Rada in Estepona ist als rauchfreie Zone gekennzeichnet. Foto: Ayuntamiento de Estepona

Rauchfreie Strände in Spanien

Die spanische Regierung hat im vergangenen Jahr insgesamt 500 Strände für rauchfrei erklärt. Auch an der Costa del Sol gibt es immer mehr rauchfreie Strände.

Laut der aktuellen Liste der andalusischen Regierung sind es derzeit sieben Gemeinden, die in ihren Badebereichen Nichtraucherplätze haben: Torrox, Algarrobo, Vélez Málaga, Estepona und Mijas-Costa. Dazu kommen Arriate und Archidona im Landesinneren, die diese Initiative auch in ihren Schwimmbädern umsetzen. In diesem Jahr sollen weitere rauchfreie Strände hinzukommen.

Quellen: La Vanguardia, BBC Mundo

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