Corona Aktuell: Vierte Welle kommt langsam in Schwung

Der spanische Regierungschef Sánchez verspricht 25 Millionen Geimpfte bis Mitte Juli und glaubt nicht an eine Verlängerung des Ausnahmezustands

Corona Aktuell Provinz Málaga
In den Krankenhäusern der Provinz Málaga und Andalusiens nimmt die Zahl der stationär behandelten Corona-Patienten wieder zu

Leichter Anstieg der Inzidenzen in der Provinz Málaga

Die vierte Welle nimmt langsam aber sicher Fahrt auf. Allerdings gehen Experten davon aus, dass die neue Welle keineswegs die Ausmaße der dritten Welle der vergangenen Monate Januar und Februar erreichen werde. Ein Grund sind die steigenden Temperaturen. Ob aus der vierten Welle nun tatsächlich eine Monsterwelle oder nur ein etwas stärkerer Seegang wird, hängt in erster Linie vom mehr oder weniger verantwortungsvollen Verhalten der Bevölkerung ab. Infolge der fortschreitenden Impfungen ist in jedem Fall damit zu rechnen, dass höhere Inzidenzen nicht in gleichem Maße wie bei den vorangegangenen Pandemiewellen zu entsprechend hohen Belastungen in den Krankenhäusern führen werden.

Am heutigen Dienstag ist die 14-Tage-Inzidenz, die die Anzahl der Neuinfektionen an Covid-19 in den letzten 14 Tagen je 100.000 Einwohner abbildet, in der Provinz Málaga auf 95 gestiegen. Vor sechs Tagen lag dieser Wert noch bei 88. Im gleichen Zeitraum ist die 7-Tage-Inzidenz von 42 auf 44 Positivgetestete je 100.000 Einwohner gestiegen. Durch die Ostertage dürfte es aufgrund von geringeren Erfassungen über die Feiertage in den kommenden Tagen allerdings noch einen Nachschlag geben. Und wie sich die Ostertage insgesamt auf das Pandemiegeschehen ausgewirkt haben, wird sich frühestens in ein bis zwei Woche zeigen.

Unterdessen werden erstmals seit Wochen wieder mehr Corona-Patienten in den Krankenhäusern der Provinz Málaga behandelt. Die Zahl der stationär betreuten Patienten liegt heute bei 160. Am 31. März waren es 132. Auf den Intensivstationen hat sich Zahl der Patienten von 31 auf 30 verringert.

Die Zahl der aktiven Fälle ist in der Provinz Málaga auf 15.540 Infizierte gefallen. Am Mittwoch vor sechs Tagen lag dieser Wert noch bei 17.019. Seit Pandemiebeginn sind in der Provinz Málaga 1.564 Menschen in Verbindung mit dem Corona-Virus gestorben.

Für die nachstehend aufgeführten Gemeinden der Provinz Málaga wurden am heutigen Dienstag folgende Werte für die 14-Tage-Inzidenz ermittelt: Antequera (24), Alhaurín de la Torre (73), Alhaurín El Grande (79), Coín (128), Casares (15), Manilva (103), Estepona (84), Fuengirola (68), Mijas (111), Marbella (137), Benahavís (90), Ojén (79), Torremolinos (68), Benalmádena (123), Ronda (56), Rincón del la Victoria (68) Algarrobo (183), Nerja (57), Torrox (33) und Vélez Málaga mit Torre del Mar (191). In der Provinzhauptstadt Málaga liegt die 14-Tage-Inzidenz jetzt bei 89 Positivgetesteten je 100.000 Einwohner.

Fallzahlen in Andalusien

In Andalusien ist die 14-Tage-Inzidenz seit dem 31. März von 140 auf 156,5 Positivgetestete je 100.000 Einwohner gestiegen. Die 7-Tage-Inzidenz hat sich im selben Zeitraum nicht verändert und liegt nach wie vor bei 71 Positivgetesteten je 100.000 Einwohner.

Bezüglich der Krankenhausbelegung durch an Covid-19 erkrankte Patienten in Andalusien ist diese in den vergangenen sechs Tagen um nahezu zehn Prozent von 1.034 auf 1.300 Patienten gestiegen. Im gleichen Zeitraum wurde darüber hinaus ein Zuwachs bei der Belegung der Intensivbetten von 247 auf 284 registriert. Gestorben sind in der Region seit Beginn der Pandemie an oder der mit dem Corona-Virus 9.378 Menschen

Sánchez verspricht 25 Millionen Geimpfte bis Juli

Unterdessen ist man bei den Impfungen bis dato weder in Andalusien noch in der Provinz Málaga nicht wie gewünscht vorangekommen. Konkret haben in Andalusien bis heute erst gut sechs Prozent der Bevölkerung beide Impfdosen verabreicht bekommen. Damit sind in Andalusien derzeit etwa 522.000 Menschen durch Impfungen immunisiert. Die Provinz Málaga ist mit 5,37 Prozent oder 91.000 immunisierten Personen Schlusslicht unter allen acht Provinzen der Region. Klassenbeste ist die Provinz dagegen betreffend der 14-Tage-Inzidenz (95). In dieser Kategorie weist Granada mit 222 den schlechtesten Wert auf.

Was die Impfungen betrifft, macht Spaniens Präsident Sánchez das Thema jetzt zur Chefsache. Heute versprach der Regierungschef gegenüber Medienvertretern, dass bis Mitte Juli dieses Jahres 25 Millionen Menschen mittels Doppeldosis in Spanien immunisiert sein sollen. Allein am langen Osterwochenende wurden mehr als eine halbe Million Impfdosen verabreicht.

Des Weiteren stellte Sánchez in Aussicht, das der Ausnahmezustand (Estado de Alarma) wie ursprünglich geplant nicht über den 9. Mai hinaus verlängert werden soll. In diesem Fall würden, von Gesetzes wegen, sowohl die Ausgangssperren als auch die Reisebeschränkungen innerhalb Spaniens wegfallen. Die andalusische Regierung kritisierte Sánchez, ob der ihrer Meinung nach voreiligen Ankündigung eines möglichen Endes des Ausnahmezustandes. „Ob und wann der Ausnahmezustand endet, sollte man zeitnah vom Infektionsgeschehen und dem Fortschritt bei den Impfungen inklusive einer zuverlässigen Perspektive, zumindest mittelfristiger Art, abhängig machen. Da macht es wenig Sinn fünf Wochen im Voraus Entscheidungen vorwegzunehmen, die man dann möglicherweise wieder revidieren müsse“, gab der andalusische Innenminister und Regierungssprecher, Elías Bendodo, zu Protokoll.

14-Tage-Inzidenz in Spanien weiter im Aufwind

In Spanien notiert die 14-Tage-Inzidenz jetzt bei 165 Positivgetesteten je 100.000 Einwohner (Vorwoche: 147). Der Wert für die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 76 (Vorwoche: 77). Zum Vergleich: in der Bundesrepublik Deutschland beträgt die 7-Tage-Inzidenz laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) 123 Infizierte je 100.000 Einwohner (Vorwoche: 132). In Österreich liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 234 (Vorwoche: 253). In der Schweiz ist dieser Wert im Wochenvergleich von 146 auf 99 gefallen

Quellen: Junta de Andalucía, Diario SUR, RKI, AGES, BAG

2 BEMERKUNGEN

  1. Hallo Herr Zeidler,
    “Die vierte Welle nimmt langsam aber sicher Fahrt auf” ist Schwarzmalerei und wieder unnütze Panikmache! Das ganze unterstützt mit der Überschrift “14-Tage-Inzidenz in Spanien weiter im Aufwind”, anstatt sich mal mit der Materie der unterschiedlichen Inzidenzen auseinanderzusetzen. Sie nennen dann beiläufig die Zahlen der 7-Tage-Inzidenz, die leicht rückläufig ist, also der neuere Trend nicht steigt, sondern fällt! Das könnte man in so einem Bericht auch positiv herausheben und nicht dauernd die Leser mit negativen Zahlen im Panikmodus halten. Wenn man in Facebook die vielen aggresiven Kommentare liest, dann sieht man, was so eine negative Berichterstattung in den Köpfen der Leute anrichtet, die nicht selber die Statistiken verstehen wollen, sondern unreflektiert das Thema medial aufbereitet verinnerlichen.

    • Hallo Herr Schott, zur Ihrer Kritik an unserer Berichterstattung: wir berichten, nicht nur in diesem Bericht, sondern auch in den vorangegangenen Berichten stets objektiv. An Panikmache sind wir nicht interessiert. Die heutigen Zahlen bestätigen allerdings die gemachten Aussagen in unserem Bericht von gestern: “Durch die Ostertage dürfte es aufgrund von geringeren Erfassungen über die Feiertage in den kommenden Tagen allerdings noch einen Nachschlag geben”. Die 14-Tage-Inzidenz für Andalusien ist seit dem 23. März von 120 um 50% auf heute 180 gestiegen. Für die Provinz Málaga wurde heute mit 332 Positivgetesteten die höchste Zahl seit Wochen gemeldet. Und auch in Spanien ist sowohl die 7-Tage-Inzidenz, als auch die 14-Tage-Inzidenz weiter gestiegen. Da darf man dann schon mal von einer sich anbahnenden vierten Welle sprechen. “Gleichzeitig haben wir gestern auch geschrieben: „Allerdings gehen Experten davon aus, dass die neue Welle keineswegs die Ausmaße der dritten Welle der vergangenen Monate Januar und Februar erreichen werde.” Wir relativieren also durchaus. Auf der anderen Seite ist klar zu beobachten, dass die Bevölkerung in Spanien und auch in Andalusien die gebotenen Vorsichtsmaßnahmen jetzt wieder etwas lockerer nimmt. Volle Städte und Menschenansammlungen über Ostern sind dafür nur ein Beispiel. Gäste, die sich ohne Maske in spanischen Bars laut unterhalten sind ein weiteres Beispiel. Wenn sich die Inzidenzen in Verbindung mit den höheren Temperaturen und dem Voranschreiten der Impfungen hoffentlich bald wieder bessern, freuen wir uns darüber berichten zu dürfen.

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